Wie sich Gegenstände auf sonderbare Weise im Aussehen verändern…

Kennt ihr diese Situation? Euer Hund ist im Welpenalter oder pubertierender Junghund und ihr spaziert so nichtsahnend durch eure Wohnung und plötzlich habt ihr im Augenwinkel etwas Komisches entdeckt, was vorher nie da war. Ein Schauer durchzieht euren ganzen Körper. Zeitgleich fällt euch nämlich auf, dass ihr euren Hund auch schon 10 Minuten nicht gesehen habt und es ist bedenklich ruhig.
Innerlich wart ihr vielleicht sogar ein wenig froh, dass er euch nicht die ganze Zeit am Rockzipfel gehangen hat. Ihr seid nämlich noch ziemlich eingespannt, denn euer Hund ist noch nicht ganz stubenrein und nebenbei habt ihr noch euren Haushalt zu managen. Aber jetzt geht euch langsam ein Licht auf. Ihr müsst auf dem schnellsten Weg euren Hund finden.
Unschuldig03 Der Gegenstand, den ihr gefunden habt, sieht vielleicht sehr unförmig aus, ist eventuell durchlöchert oder hat sich durch einen unbekannten Klonvorgang verdoppelt oder gar verdrei- oder vierfacht.
Meine Co-Autorin Melody ist sich übrigens ganz sicher, dass Letzteres auf jeden Fall DIE Erklärung für alles ist. Alle anderen Eventualitäten seien mühsam am Fell herbeigezogen, sagt sie.
Ich bin mir da nicht so ganz sicher, möchte da aber auch nicht einer Fachfrau wie Melody widersprechen.

Kennt ihr vielleicht auch diese Situation? Euer Hund ist im Welpenalter oder pubertierender Junghund und ihr seid so mega stolz, dass ihr in den letzten Wochen und Monaten so tolle Fortschritte gemacht habt. Kein Malheur auf dem Teppich oder im Bett. Die ersten Kommandos sind auch schon gelernt und ihr seid von der Welpengruppe in die Junghundgruppe aufgestiegen oder ihr beginnt bereits mit der Grundausbildung. Während ihr gerade voller Stolz in positiven Gedanken schwelgt und dabei seid den kleinen Teppich im Wohnzimmer auf dem der Fernsehtisch steht anzuheben, könnt ihr im ersten Moment gar nicht glauben was ihr da seht.
Ihr steht also gebeugt vor dem Tisch, habt in der einen Hand das Staubsaugerrohr und hebt mit der anderen Hand nochmal euren Wohnzimmerteppich ein wenig mehr an. Und was seht ihr da? Unschuldig04
Meine Co-Autorin Melody fragt mich gerade welches sonderbare Phänomen denn da zum Vorschein gekommen sein soll?! Schließlich sei doch hinreichend unter Hunden bekannt, dass auch Teppiche im Fellwechsel seien.
Ich bin ein wenig verwundert. Habe davon noch gar nichts gehört.

Oder ist euch folgende Situation bekannt?! Ihr seid mit eurem Hund im Auto unterwegs und es verläuft alles reibungslos; das denkt ihr jedenfalls bis ihr ankommt. Kein Stau auf der Autobahn. Das Wetter ist angenehm. Der Hund ist ruhig. Ihr hört schöne Musik und singt vielleicht sogar lauthals mit.
Ihr macht euch keine Gedanken, denn als euer Hund eingezogen ist haUnschuldig02bt ihr euch extra in Unkosten gestürzt und euch  ein TÜV geprüftes Sicherungsgeschirr für die Autofahrt geholt mit einem separaten Verbindungsgurt, damit euer Liebling im Fall der Fälle sicher mitfährt. Tataaa und was seht ihr als ihr am Ziel ankommt?
Meine Co-Autorin Melody meint dazu, dass sie nicht wüsste wie das passieren konnte. Sie geht von einem Materialfehler aus. Sie meint schließlich wäre genau das Gleiche mit zwei ihrer Leinen gewesen und als Frauchen dann das Hundegitter für ihren Wagen bestellt hatte, da war plötzlich auch eines ihrer handgefertigten Hundegeschirre betroffen……..
Mmh…vielleicht doch Mottenfraß…..

 

 

 

 

Versteigerung „Schnaubi“-Portrait für einen guten Zweck beendet

Erfolgreich vermittelt.

Hallo liebe Fans und liebe Hundefreunde,
hier wird für den guten Zweck ein wunderschönes „Schnaubi“-Portrait versteigert! Unser Frauchen hat sich ins Zeug gelegt und Farben und Pinsel herausgekramt und wir dürfen euch das Ergebnis präsentieren.

AktionenMalereiSchnaubi02

Es ist ein Bild von Schnaubi, einem der 9 Welpen, die zuletzt durch eine illegale Verpaarung beim Verein TS Pitbull Stafford & Co Unterschlupf gefunden haben. Glücklicherweise konnten alle bereits ein neues Zuhause finden.

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Das Vorlagefoto.

Da der Verein sich jedoch immer um so viele Notfälle kümmert und immens hohe Futter- und Tierarztkosten hat, können sie immer jeden Cent gebrauchen. Daher wird dieses Bild, mit Acrylfarben gemalt, mit Hilfe der Ruhrpott Bullis e.V. versteigert werden. Die Leinwand ist 40x40cm groß und das Bild schmückt bestimmt eure Wand ganz wundervoll.

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Das gemalte Portrait.

Aktuell steht auch wieder ein ganzer Wurf von 11 Staff-Mixen zur Vermittlung, allerdings über den Kooperationspartner Rhein Main. Manche von ihnen sind schon vermittelt, aber es gibt auch wieder ein kleines Sorgenkind in der Familie. Ron, einer der EM-Welpen, hat keinen leichten Start ins Leben und ihm steht ein langer Tierarztmarathon bevor, der auch wieder viel Geld verschlingen wird.

Unser Frauchen hat schon zu den Ruhrpott Bullis Kontakt aufgenommen. Da dieser Verein viel Erfahrung hat mit Aktionen und Versteigerungen für den guten Zweck, sind wir ganz sicher, dass die Aktion ganz wunderbar laufen wird. Schon einmal einen herzlichen Dank an die Ruhrpott Bullis!!

Ganz liebe Grüße von Leroy und Melody mit Frauchen Annabelle

Hass gibt es doch schon genug auf dieser Welt…

Hallo ihr Lieben,
gestern Abend hatte ich spontan eine ganz tolle und vor allem lustige Idee einen neuen Beitrag zu schreiben. Als ich dann heute Morgen aufstand und die Berichte über den Terroranschlag in Nizza gesehen habe, der sich in der Nacht ereignet hat, habe ich mich anders entschieden. Es wird immer deutlicher, dass wir in einer Zeit leben, in der das friedliche Zusammenleben in Europa bedroht ist. Ich denke, umso mehr sind WIR ALLE aufgefordert, Tag für Tag, im Kleinen wie im Großen für eine offene und tolerante Gesellschaft einzustehen.

Niemand
wird mit dem Hass auf andere Menschen
wegen ihrer Hautfarbe,
ethnischen Herkunft oder Religion geboren.
Hass wird gelernt.
Und wenn man Hass lernen kann,
kann man auch lernen zu lieben.
Denn Liebe ist ein viel natürlicheres Empfinden
im Herzen eines Menschen als ihr Gegenteil.

Nelson Mandela

In unserem Leben kommen wir immer wieder mit Hass in Berührung und rückblickend frage ich mich was ein Mensch in seinem Leben erlebt und durchgemacht haben muss, um nur diesen einen Weg als Option zu sehen zu RE-agieren. Natürlich ist Terror um ein vielfaches extremer als der Hass, mit dem wir häufiger in Berührung kommen, aber Terror kann immer nur dort wachsen, wo er auf fruchtbaren Boden fällt und Hass ist ein sehr guter Dünger.

Meine erste persönliche Erfahrung, an die ich mich erinnern kann, die mich auch seither in meinem Leben einschränkt hatte ich im Jahr 2001; als ich mich nämlich dazu entschloss den Staffordshire Terrier Mischling Francis in mein Leben zu holen. Damals fegte mir der eisige Wind des Rassehasses direkt ins Gesicht. Francis durfte ich nicht wie andere Hunde einfach aus dem Tierheim mit nach Hause nehmen. Nein, ich musste Auflagen erfüllen und ohne deren Erfüllung hätte ich keine Chance gehabt diesen äußerst ruhigen und friedfertigen Hund zu adoptieren. Ich war also Opfer der Rasseliste geworden in der genau beschrieben wird welche Rassen denn potentiell gefährlicher als andere einzustufen sind. Auslöser eine Rasseliste zu erstellen war damals ein schrecklicher Vorfall in Hamburg bei dem zwei Staffordshire Terrier einen kleinen Jungen totgebissen haben. Dieser Vorfall ist natürlich in keiner Weise schön zu reden, jedoch zeigt es uns in einer genau so brutalen Klarheit was passieren kann, wenn Hundehalter ihre Hunde dazu missbrauchen irgendetwas in ihrem Leben auf eine absolut perverse Art und Weise zu kompensieren .

Meine Auflagen waren neben dem Offenlegen meiner Wohn- und Lebenssituation, des Nachweises einer Haftpflichtversicherung auch der schriftliche Nachweis meiner Sachkunde im Umgang mit Hunden. Außerdem musste ich ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Francis war so lange maulkorb- und leinenpflichtig bis ich mit ihm zusammen den so genannten Wesens- oder Verhaltenstest bestanden hatte.

War ich nun über Nacht zu einem Kriminellen mutiert?! Als unbescholtener Bürger einen genau so unbescholtenen Hund zu adoptieren und dabei solche Berge erklimmen zu müssen….Und dazu kam erschwerend hinzu: Nicht jede Haftpflichtversicherung wollte potentiell gefährliche Hunde versichern, manche Gemeinden erhöhten ihre Hundesteuer um das 5 bis 10-fache, um Einwohner abzuhalten sich einen solchen Hund zuzulegen und wenn sich gar jemand dazu entschloss, diesen Menschen einfach mal so richtig abzukassieren.
Auch der Urlaub sollte genauestens geplant sein. So fällt Dänemark als Urlaubsziel weg, denn als Listenhundehalter oder einem ähnlich aussehenden Hund ohne Abstammungsnachweis, nimmst du deinen Hund nur noch tot wieder zurück. Nähere Informationen dazu auf den Seiten von Fair Dog.
Anmerkung: Ich schreibe zwar in der Vergangenheitsform, jedoch sind diese Fakten immer noch brandaktuell.

Wo Hass ist, gibt es auch große Unsicherheit. Die populären Medien schlachten Themen, meist einseitig, bis auf das Letzte aus und es bleiben Bürger zurück, die verunsichert sind und Angst haben. Das Problem an der ganzen Geschichte ist, dass viele Menschen verlernt haben sich eine eigene Meinung zu bilden. Sie können nicht mehr selbst reflektieren. Sie hinterfragen nicht, was ihnen erzählt wird. Sie sind gefangen darin Berichte für bare Münze hinzunehmen ohne sich ein eigenes Urteil zu bilden.

Die meisten Menschen sind nicht sie selbst,
ihre Gedanken sind die Gedanken eines anderen,
ihr Leben ist eine Nachahmung,
ihre Leidenschaft ein Zitat.
Oscar Wilde

 

Früher habe ich mich immer wieder gefragt wieso Menschen die Straßenseite wechseln oder ihre Kinder krampfhaft zurück halten. Ich habe mich innerlich geärgert und habe oft die Schuld bei mir selbst gesucht und mich gefragt, ob ich denn meinen Hund nicht richtig im Griff habe, dass sie so reagieren. Es stimmt mich traurig, dass schon häufig Kinder von ihren eigenen Eltern derart beeinflusst werden, dass ausschließlich bestimmte Hunderassen gefährlich seien. Es ist nicht nur traurig, sondern auch gefährlich derartige Behauptungen zu verbreiten, denn es ist mit Sicherheit nicht eine Rasse, die gefährlicher ist als eine andere. Immer ist es der Mensch, der aus seinem Hund das macht, was er letztendlich ist.

Hass201607Mir ist es sehr wichtig als positives Beispiel voran zu gehen und ich mache es sehr gerne. Mir ist es wichtig, dass meine Hunde möglichst umweltneutral sind. Ich nehme es daher sehr ernst, wenn jemand Angst hat. Sind meine Hunde in der Freifolge oder im Freilauf und es kommen mir unbekannte Spaziergänger entgegen ohne Hund, leine ich an und meine Hunde gehen möglichst auf der den Leuten abgewandten Seite vorbei. Ich denke, dass ist das Erste was wichtig ist um Vorurteilen entgegen zu wirken, denn wir kennen die Geschichte unseres Gegenübers nicht. So mag die Angst meines Gegenübers berechtigt sein, weil er bereits von einem Hund gebissen wurde.

Das Zweite was wichtig ist, ist Aufklärung und vor allem offensiv dem Klischee entgegen zu treten, dass ausschließlich asoziale Randgruppen der Gesellschaft Staffordshire Terrier und Co halten. Es sind nämlich ganz normale Familienhunde.

Hass gibt es doch schon genug auf dieser Welt! Lasst uns weiter für eine offene und tolerante Gesellschaft kämpfen in all unseren Lebensbereichen.

 

 

 

 

Augenblicke der Dankbarkeit

Einfach mal dankbar sein für die Dinge, die uns selbstverständlich erscheinen.

Vor wenigen Tagen erzählten mir meine Eltern von einer Begebenheit während ihres Wochenendeinkaufs. Ein Mann saß vor dem Geschäft zusammen mit seinem Hund. Es sah so aus als hätte er nur die Kleider an seinem Leib und seinen Hund. Meine Eltern entschlossen sich dazu ihm die gesammelten Pfandflaschen zu überlassen, ihm etwas Kleingeld zu geben und kauften Hundefutter ein. Er freute sich sichtlich darüber.

Mich lassen solche Erlebnisse für einige Minuten innehalten.

Augenblick2016_04Wie ist mein Tagesablauf?
Morgens, wenn der Wecker klingelt, werde ich wach. Ich liege in meinem kuschelig, weichen Bett und schalte meist von dort aus den Fernseher ein. Meistens hebe ich noch einmal meine Bettdecke hoch, damit Melody noch einmal unter diese huschen kann. Leroy liegt derweil  am Fußende und döst noch etwas weiter. 5 Minuten später stehe ich auf und mein erster Weg führt ins Badezimmer. Ich habe fließend Wasser. Ich kann mich warm waschen, Zähne putzen, eine Toilette benutzen. Ich kann mir frische Kleidung anziehen.Ich bereite mir mein Essen für den Tag im Büro vor. Der Kühlschrank ist gefüllt mit diversen Lebensmitteln. Ich nehme mir die Lebensmittel auf die ich gerade Appetit habe. Ich trinke warmen Tee. Manchmal schaue ich dann noch ein wenig fern, am zweiten Fernseher.

Die Hunde liegen mittlerweile in ihren Körbchen im Wohnzimmer. Sobald dann alle meine Tiere Frühstück erhalten haben, hole ich auch noch das frische Fleisch für Leroy und Melody aus dem Keller. Leroy und Melody dürfen den Tag mit mir zusammen im Büro verbringen. Wir fahren mit dem Auto dorthin. Wenn man das Innere meines Wagens sieht könnte man meinen ich hätte auch noch Kinder. So sind einige Handtücher und Halsbänder in einem Netz hinter den Vordersitzen verstaut und Decken liegen in einer Tasche. Ferner liegt eine Hunderampe extra für beide im Auto. Im Büro angekommen, stehen für beide Hunde zwei weitere Körbchen bereit. Welch ein mega Luxus!

Wir sind ein Familienbetrieb und ich darf Gleitzeit arbeiten. Auch wenn es manchmal Stress bedeutet mit der Familie auf einen Haufen zu sein. Ich darf mit meiner Familie zusammen arbeiten. Nach der Arbeit darf ich dann mit meinen beiden Hunden spazieren gehen. Ein Wald ist in unmittelbarer Nähe, sowie ein Naherholungsgebiet. Und nebenbei erwähnt und viel zu oft vergessen: ich bin gesund. Ich bin zu all diesen Tätigkeiten in der Lage. Ich meckere zwar oft über das eine oder andere Kilo zu viel auf den Rippen, aber hey, ich bin gesund!

Mir kommen dazu folgende Gedanken:
Wie viele Dinge im Leben sind für uns, denen es gut geht, selbstverständlich?
Ist es uns überhaupt bewusst?

Wie oft erwischen wir uns dabei, dass wir uns über Kleinigkeiten aufregen?
Wie oft verfallen wir der Konsumwelt an Stellen an denen es eigentlich nicht notwendig ist?
Wann tun wir Dinge, um etwas anderes, was uns vielleicht fehlt, zu kompensieren?

Augenblick2016_02Es mag sein, dass der Eine oder Andere von euch nun denkt, dass es sein gutes Recht ist, sein hart verdientes Geld nach seinen Wünschen auszugeben. Ja, das ist es auch. Mir geht es gar nicht darum das schlecht zu reden. Ich leiste mir auch gerne neue Dinge. Manchmal frage ich mich jedoch WIE OFT LEBEN WIR in dieser schnelllebigen Zeit einfach nur noch DAHIN anstelle den Augenblick zu genießen…

Den Augenblick immer als den höchsten Brennpunkt der Existenz, auf den die ganze Vergangenheit nur vorbereitete, ansehen und genießen, das würde Leben heißen!  Friedrich Hebbel.

Augenblick2016_05An diesem Tag habe ich mich dazu entschlossen den Spaziergang mit meinen beiden Seelenfreunden bewusst zu erleben. Und wisst ihr was?! An diesem Tag habe ich auf einer meiner gewöhnlichen Routen einen Mirabellenbaum entdeckt an dem ich Monate lang immer vorbei geschlendert war. Der Baum ist etwa 2 Meter hoch und die Zweige sind ausladend wie ein Strauch, aber bewusst wahrgenommen habe ich den Baum zuvor nie.

 

 

Augenblick2016_01Augenblicke der Dankbarkeit…

Traumhund

Weshalb ist der Traumhund immer der fehlerfreie Hund?!

Ich formuliere das absichtlich ein wenig provokant, weil ich all zu oft genau dieses Wort im Zusammenhang mit Hundevermittlungen lese. Genauer gesagt provoziert es viele Menschen exakt diese Bezeichnung „Traumhund“ zu posten, wenn der Vermittlungstext in etwa wie folgt geschrieben ist:

Mr. Perfect sucht dich! Er ist ein lieber, aufgeschlossener, unkomplizierter Rüde im besten Alter von 2 Jahren. Er hat die Welpengruppe besucht, sowie die Junghundegruppe und hört aufs Wort. Die geläufigen Kommandos Sitz, Platz, Fuß und Hier führt er perfekt aus. Er wird aktuell auf die Begleithundeprüfung vorbereitet. Mr. Perfect kann 4 Stunden alleine bleiben und liebt es im Auto mitzufahren. Sowohl mit Rüden, als auch mit Hündinnen kommt er sehr gut zurecht. Kinder kennt er auch und Kleintiere akzeptiert er ebenso. – Natürlich wird diese Beschreibung noch um ein aussagekräftiges Foto ergänzt. Auf diesem ist ein makelloser Hund zu sehen.

Versteht mich bitte nicht falsch. Natürlich hat jeder Hund ein Recht auf ein wundervolles Zuhause, auch ein makelloser Hund. Doch warum sind es immer die vermeintlich fehlerlosen Hunde, die viele Menschen zu einem der folgenden Kommentare hinreißen lassen:

„Guck mal, ein Traumhund“
„Wow, ein Traumhund. Ist der nicht was für uns!?“
Dazu wird auf Freunde verwiesen, die auch unbedingt mal gucken sollen

Wie sind eure Erfahrungen? Ich kann mich an keinen einzigen Vermittlungstext eines unperfekten Hundes erinnern, bei denen je eine Reaktion mit den Worten „oh, ein Traumhund!“ ausfiel. Gerne könnt ihr mich eines Besseren belehren, sogar sehr gerne.

Das Einzige, was ich auch immer wieder bei Tiervermittlungssendungen, wie beispielsweise Tiere suchen ein Zuhause höre, ist doch der Satz „Mr. Unperfect kann zu einem Traumhund werden“. Da frage ich mich doch aus welchem Grund kann oder darf ein nicht fehlerfreier Hund nicht auch schon ein Traumhund sein?

Begriffserklärung Traum (Quelle: Wikipedia)
Traum – ist ein Schlafzustand
Traum – eine intensive Wunschvorstellung, die die Lebensgestaltung beeinflusst

Oder auch das Sprichwort “ Träume sind Schäume“ bedeutet doch übersetzt, dass die persönliche Traumwelt nicht unbedingt etwas mit der Realität zu tun hat.

Verwirrend wird es, wenn wir diese Aspekte mit einfließen lassen in die Beschreibung eines fehlerfreien Hundes, also den Hund, den wir als Reaktion auf eine positive Beschreibung, als Traumhund bezeichnen, dann ist dieser Hund doch eigentlich gar nicht existent. Oder ist das lediglich der Hinweis darauf, dass ein Traum auch eine Wunschvorstellung ist, die wir selber beeinflussen können?

Das Wort Traumhund jedenfalls ist absolut positiv belegt. Kann das der Grund sein, weshalb Mr. Unperfect kein Traumhund sein darf? Ist das wirklich so?

Diese Frage habe ich mir gestellt als ich Reaktionen auf einen Vermittlungstext letzte Woche las.

Der Traumhund darf also nicht Mr. Unperfect heißen und Mr. Unperfect ist erst der Traumhund, wenn er positiv beschrieben werden kann. Jedenfalls scheint das die Wahrnehmung vieler Menschen zu sein. Ich finde jedoch, dass auch Defizite eine Herausforderung darstellen, die wir annehmen sollten.

Traumhund01

Ich bin gespannt auf eure Kommentare und Erfahrungen.

Eure Annabelle mit Leroy und Melody

Tierschutz – Erste Hilfe Igel

Heute möchte ich euch die Geschichte von dem kleinen Igel Ewald erzählen, der eines schönen Sommermorgens röchelnd und völlig entkräftet, seitlich eines Waldweges, in einer kleinen Mulde aus Gras saß. Er fühlte sich völlig fertig. Seine Energie reichte gerade so aus um beim Atmen nicht zu ersticken, denn das Atmen fiel dem kleinen Igel sehr schwer. Würmer hatten sich in seiner Lunge breit gemacht und seine Bronchien saßen zu mit dickem, zähen Schleim, den er kaum abhusten konnte. Er hatte vor wenigen Stunden einen Hundeangriff gerade noch so überlebt, weil er sich schnell eingerollt hatte. Der Hund hatte dann von ihm abgelassen. Dennoch, eine Wunde zierte seine Stirn. Ein Hundezahn hatte sich tief in die Haut neben seinem linken Ohren gebohrt, so dass die Haut samt Stachelkleid aufgerissen war. In diese eitrige Wunde hatte eine Fliege vor einigen Stunden Eier gelegt. Die Maden warteten nur darauf zu schlüpfen.

Der Schock saß immer noch tief, als die nächsten Hunde des Weges kamen. Ewald hatte große Angst, denn die Hündin hatte schon seinen Geruch wahrgenommen. Eine krumme Hundenase kam immer näher. Oh, nein, nicht schon wieder, dachte Ewald.

Igel Ewald hatte Glück, denn diese krumme Hundenase gehörte zu Melody, die den kleinen Igel in Mantrailermanier erschnüffelt hatte. Melody wusste, dass der kleine Igel ganz dringend Hilfe benötigen würde und so machte sie Leroy und mich auf ihn aufmerksam…

TierschutzIgelMelody01

Ewald ist nicht der erste Igel, der bei mir zuhause gesund gepflegt wurde. Mittlerweile habe ich viel Erfahrung mit diesen kleinen Stacheltieren. Mit Frau Dr. Malla habe ich eine sehr gute Exoten- und Igelexpertin an der Hand und in Kombination mit der klassischen Homöopathie haben die meisten stacheligen Patienten gute Chancen wieder gesund zu werden.

AktionenIgel01Igel Ewald hatte es tatsächlich sehr schlimm erwischt. Als Sofortmaßnahme bekam er von mir eine Gabe Arnica C30. Seine Wunde war mittlerweile nekrotisch und es wimmelte nur so von Maden, die ich alle einzeln mit einer Pinzette entfernen musste. Es gelang mir und die Wunde wurde gespült und desinfiziert mit Octenisept. Gegen seinen schlimmen Husten bekam er ferner ein Antibiotikum verabreicht, sowie einen Schleimlöser. Während seiner Behandlungszeit bekam er noch weitere einzelne homöopathische Mittel, die anhand seiner Symptome ausgewählt wurden.

An dieser Stelle möchte ich euch bitten nicht wegzuschauen, wenn ein Igel Hilfe benötigt. Wenn euer Hund tatsächlich einmal einen Igel angreift und beißt, dann überlasst ihn bitte nicht seinem Schicksal.

Ich habe schon mehrere Igel erfolgreich gesund gepflegt, die zu uns in den Garten kamen und bei denen ich anhand des aasigen Geruchs von verfaultem Fleisch erkannt habe, dass sie Hilfe benötigen. Igel sind  Geschöpfe mit einem enormen Erhaltungstrieb. Sie haben einen sehr starken Überlebenswillen und nehmen sogar noch Futter zu sich, während sie bei lebendigem Leib von Fliegenmaden innerlich aufgefressen werden. Lasst sie daher bitte nicht liegen, wenn ihr erkennt, dass sie Hilfe benötigen.

Anhand dieser Kriterien erkennst du, dass ein Igel deine Hilfe benötigt:
– Kranke Igel rollen sich meistens nicht ein.
– Kranke Igel sind tagsüber unterwegs, sofern sie nicht gerade von einem Hund aufgeschreckt wurden.
– Der Igel ist mager und sein Körper nicht kugelig, die Augen sind eingefallen.
– Im Winter oder bei Dauerfrost sollte ebenso kein Igel unterwegs sein.
– Igel, die kurz vor Frostbeginn unter 600g wiegen, sollten in menschlicher Obhut überwintern.

Übrigens, das Gesetz sagt aus, dass ein Wildtier, wie eben auch der Igel, nicht aus der Natur entnommen werden darf. Eine Ausnahme besteht jedoch dann, wenn der Igel krank oder verletzt ist und nach seiner Genesung wieder ausgewildert wird.

Ich lege euch die Seite von Pro Igel ans Herz. Wichtige Merkblätter für euch und den Tierarzt findet ihr hier. Die wenigsten TIerärzte haben das Thema Igel in ihrem Studium durchgenommen. Nehmt daher, wenn ihr unsicher seid wie fit euer Tierarzt in der Thematik ist, die Merkblätter zur Behandlung von Igeln ausgedruckt mit. Diverse Igelstationen findet ihr ebenso im obigen Link.

 

 

 

Francis

Francis war mein erster eigener Hund und er war ein Mischling aus einem Staffordshire Terrier und einem American Bulldog. Ihn hatte ich im Jahr 2001, dem Jahr der Einführung der Landeshundeverordnung, im Tierheim Bochum entdeckt. Ich wusste sofort, dass Francis mein Hund werden würde. Ich hatte es von Anfang an gespürt. Die Chemie stimmte. Ich fand diesen 1,5 jährigen Rüden einfach sympathisch wie er im Zwinger saß, sich kraulen ließ und als er keinen Bock mehr darauf hatte, mir einfach den Rücken zuwandt und dann auch nicht mehr zu bewegen war, sich noch einmal umzudrehen.

Nun hatte ich also erst einmal die Aufgabe meine Eltern und das Tierheimpersonal davon zu überzeugen, dass eine 19jährige, knapp 1,60 m große junge Frau, einen 40kg schweren Jungspund bändigen kann. Nach dieser hastig eingeführten Verordnung nachdem in Hamburg ein kleiner Junge von zwei Staffordshire Terriern totgebissen worden war, war das Tierheim natürlich sorgfältig am auswählen wer verantwortungsbewusst genug war, um mit einem großen und kräftigen Rüden umgehen zu können.

Francis war übrigens das Opfer dieser Verordnung geworden, weil sein ehemaliger Halter aufgrund von Drogenproblemen, so hieß es, die Auflagen zur Haltung eines Staffordshire Terrier Mischlings nicht erfüllen konnte.

Nach 2-3 Wochen hatte ich dann meine Eltern so weit bearbeitet, dass es auf unseren ersten gemeinsamen Spaziergang ging am Tierheimgelände. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl kräftemäßig einen Gaul an der Leine zu führen. Francis sprühte natürlich nur so vor Energie, die er in dem kleinen Tierheimzwinger nicht loswerden konnte. Da das Tierheim Bochum schon zu diesem Zeitpunkt die Staff-Gruppe gebildet hatte, in der die etwas schwerer vermittelbaren Hunde auf den Wesenstest vorbereitet werden und das große Hunde-1×1 lernen, machte ich mir da aber an diesem Punkt keine großen Sorgen.

Nachdem Francis sich dann also doch heimlich in das Herz meiner Eltern geschlichen hatte, konnte ich mich dann um alle wichtigen Formalitäten kümmern: Sachkundenachweis, Führungszeugnis, Garten mit einem 2m Zaun einzäunen, Vorkontrolle vom Tierheim…

Kurz nach meinem 20. Geburtstag zog dann Francis endlich ein. Gleich am ersten Tag schliefen wir beide völlig erschöpft auf dem Boden nebeneinander ein. Mein Vater hatte zu diesem Zeitpunkt immer noch Respekt und hatte Schwierigkeiten mein sofortiges großes Vertrauen in diesen tollen Rüden nachzuvollziehen. Ich zweifelte keinen einzigen Moment. Schließlich machten wir auch 4 Wochen nach dem Einzug den Wesenstest.

Es folgten 12 wundervolle Jahre mit diesem einzigartigen Hund.

An einem wunderschönen Sommertag als wir eine Gassirunde mit seinen Hundekumpels machten, bekam er plötzlich Kreislaufprobleme. Ich fuhr mit ihm in die Klinik. Ich dachte, das Wetter würde ihm zu schaffen machen. Leider verschlechterte sich jedoch sein Zustand so, dass er stationär aufgenommen wurde. Ich blieb noch bis spät in der Nacht in der Klinik. Wir vereinbarten, wenn sich sein Zustand verändern würde, würde die Klinik bei mir anrufen. Ich hoffte noch so sehr…

Spät in der Nacht, wurde ich mit Herzrhythmusstörungen wach. Es folgte ein Anruf. Francis war friedlich eingeschlafen. Ich war wie gelähmt. Irgendwie ist es immer zu früh.

09.06.2013

Genau 3 Jahre nach seinem Tod am 09.06.2016, stelle ich zufällig die Homepage Leroy und Melody online.
Was für eine Fügung….es sollte so sein.

20.04.2017

Ich stolpere am vierten Todestag meines Opas zufällig über die Blogparade von Team Hundeseele und verfasse einen Artikel zum Thema Abschied nehmen .

 

 

 

 

Ein Bürocontainer für den Verein Pitbull, Stafford & Co e.V.

Heute möchte ich euch über unsere aktuellste Aktion berichten.

Da meine Hündin Melody vom Verein Pitbull, Stafford und Co stammt, habe ich ein ganz besonderes Verhältnis zu diesem Tierschutzverein. Die Pflegestelle um Michaela samt der ganzen Familie, sowie die vielen anderen Menschen in diesem Verein haben sich dort alle so wunderbar aufopfernd um diese kleine Hündin gekümmert, so dass wir mittlerweile regelmäßig Spenden sammeln und nach Köln bringen.

Es ist nämlich leider nicht immer selbstverständlich bei der Vermittlung eines Hundes ausführlich begleitet zu werden. Die Vorgespräche waren genauso ausführlich wie jegliche weitere Antwort auf meine Fragen, die ich Michaela nach der Vermittlung von Melody gestellt habe. Sie hat mich mit keinem einzigen Problem allein gelassen und ich muss auch erwähnen, dass Melody für ihre damals 4,5 Monate sehr gut erzogen war. Alle Informationen, die ich vom Verein erhalten habe stimmten und so lag es nur noch an mir ihr weiterhin eine gute Ausbildung zu gewähren.

Es steht für uns daher außer Frage einen solch tollen Verein tatkräftig zu unterstützen.

Danke euch von Herzen für diese tolle Hündin!

Aber nun zurück zu unserem Bürocontainer Projekt. Dieses war etwas langwieriger und zeitaufwändiger. Es ist ein ausgedienter Laborwagen, den wir restauriert und bürogerecht umgebaut haben.

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Der Container kurz nach der Anlieferung noch auf dem Hänger.

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Durchgangsraum vor dem Umbau.

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Durchgangsraum mit neu eingebautem Fenster und Wand, sowie verlegtem Boden.

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Durchgangsraum mit gespendeten Möbeln.

Dank vieler Freunde meines Vaters haben wir dieses Projekt stemmen können. Es war ein langer und arbeitsintensiver Weg, aber wir haben ihn gemeinsam gemeistert!

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Hinterer Raum vor der Fertigstellung. Die Kabel für die Stromversorgung müssen auch noch verlegt werden.

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Nachher mit gespendeten Möbeln.

Neben dem Innenausbau musste auch der äußere Container verschönert werden. Hierzu habe ich den Container mit Acrylfarben bemalt. Über mehrere Wochen gleich nach der Arbeit habe ich skizziert und gemalt.

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Der Bürocontainer fertig ausgerichtet; nun auf Standfüßen stehend.

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Ihr könnt euch den Bürocontainer von außen jeden ersten Samstag im Monat in Köln ansehen, wenn der vereinseigene Trödelmarkt stattfindet.

Melody

Die kleine Melody habe ich im Jahr 2014 auf den Seiten von http://pit-staff.de entdeckt. Immer wieder hatte ich mir diverse Homepages angesehen, da ich schon länger den Wunsch eines Zweithundes hegte. Aufgrund der Tatsache, dass ich jedoch zusammen mit meinen Eltern in einem Haus lebe und wir auch zusammen arbeiten, musste diese Idee auf Zustimmung stoßen.

Melody war mir schon eine Weile aufgefallen. In ihrer Beschreibung hieß es, dass sie viel zu früh privat vermittelt worden wäre.

Sie hatte keine rosige Welpenzeit erlebt und kam mit 7 Wochen dann völlig verwurmt und mit krummen Beinen auf eine super Pflegestelle vom Verein. Dennoch war es lange Zeit nicht klar, ob sie eingeschläfert werden müsse aufgrund ihrer körperlichen Probleme.

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Michaela und ihre Familie machten das Unmögliche aber wahr und mit Hilfe von Physiotherapien, Wassertherapien und viel investierter Zeit und viel Liebe, schafften sie es.

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Aber eigentlich wollte ich keinen Welpen adoptieren. Welpen finden immer schnell ein Zuhause, dachte ich. Es verging Woche um Woche, aber Melody wurde nicht vermittelt. Gut, Melody war auf den Fotos ihre körperliche Behinderung anzusehen, die mich persönlich gar nicht störte. Ich erwischte mich bei dem Gedanken, dass ich notfalls auch zu meiner Physiotherapeutin gehen könnte, die ich schon von meinem Rüden Francis her kannte.

Ich entschied mich also, doch einfach eine Bewerbung loszuschicken zum Verein. Zu meinem Erstaunen wurde ich sogar recht zügig zurück gerufen. Zu diesem Zeitpunkt bezweifelte ich nämlich, dass Leroy für einen Welpen souverän genug sei.

Eine Spendenanlieferung für den Verein zusammen mit meinem Vater nutzte ich dafür mir die Kleine vor Ort anzusehen. Ich sagte zu meinem Vater, dass Melody noch ein Zuhause suchen würde und wir ja mal gucken gehen könnten.

Als wir dann in Köln die Spenden abgeladen hatten, ging ich mit Leroy zusammen auf die große Wiese auf der die kleine Melody mit Michaela schon wartete. Es war schon schön anzusehen wie beide Hunde sich von Anfang an verstanden. Eben weil Melody mit ihren noch kurzen Beinen Leroy nicht schnell genug folgen konnte, machte sie sich einen Spaß daraus sich an seinem Halsband festzubeißen und sich mitziehen zu lassen. Es war eine wunderschöne, harmonische Begegnung, die wir zwei Wochen später bei uns wiederholten.

Dieses Mal war auch meine Mutter dabei und so machten wir einen Spaziergang und tranken zusammen noch einen Kaffee bzw. Kakao. Während dieser Zeit liebkosten sich Leroy und Melody schon wieder innig. Für die beiden war schon längst alles klar.

Wenige Tage später trafen wir uns erneut und eine Woche danach zog Melody bei uns ein.

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Die letzte Umarmung bevor es los geht.

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Bei der Ankunft.

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Eingeschlafen. Es war alles so aufregend.

Leroy

Man bekommt nicht den Hund, den man will, sondern den Hund, den man braucht. Cesar Millan

Meinen Seelenhund Leroy habe ich zusammen mit meinen Eltern im Jahr 2013 aus dem Tierheim Berlin geholt. Das ich einen Hund aus Berlin holen und adoptieren würde und dafür insgesamt 3 Mal vom Ruhrgebiet aus nach Berlin fahren würde,  war so eigentlich gar nicht geplant.

Mein treuer Begleiter der Staffordshire Terrier-Mischling Francis war im Juni 2013 mit 14 Jahren an Altersschwäche verstorben und nach etwa 3 Monaten entwickelt sich der Wunsch eine neue einsame Seele in mein Leben zu lassen.

Es war nicht einfach. Zu Anfang hatte ich die Vorstellung von einer Kopie meines verstorbenen Francis. Im Laufe der Suche wurde ich jedoch eines Besseren belehrt…

Wir haben uns einige Hunde in Tierheimen und auf Pflegestellen angesehen, die natürlich auch einige Vorrausetzungen erfüllen mussten. Eine davon war mit unserem Hauskater Ernie kompatibel zu sein und sich mit dem Hund meines Bruders zu verstehen. Wir haben uns ganz tolle Hunde angesehen, letztendlich passte jedoch die Chemie nicht und so suchte ich weiter.

Irgendwann hatte ich die Idee mich an das Tierheim Berlin zu wenden, da sie regelmäßig etliche so genannte Listenhunde zur Vermittlung stehen haben. Ich glaube zu diesem Zeitpunkt waren es knapp 100 Stück.

So entstand der Kontakt zu Xenia, einer ganz lieben und sehr kompetenten Tierärztin und Hundeverhaltenstherapeutin, die im Tierheim Berlin arbeitet. Mit ihr besprach ich alles und so kam es, dass sie sich nach einigen Tagen meldete, da sie mir drei mögliche Kandidaten herausgesucht hatte.

Also machte ich mich zusammen mit meinen Eltern auf nach Berlin.

Tatsächlich standen drei Hunde einzeln in der kreisförmig angelegten Zwingeranlage. Zwei davon waren prächtig, muskulöse Rüden. So stellte ich mir den Nachfolger meines verstorbenen Rüden auch vor, so dachte ich als ich vor den Zwingern stand.

Der dritte Hund war ein mickriger, unterernährter und dazu noch rothaariger Rüde, der mich mit seinen aufgerissenen, runden Augen ansah und dabei seine Ohren ganz eng an seinen Kopf gepresst hielt. Hunde mit rotem Fell hatte ich bei meiner Suche gänzlich aus dem Auge gelassen, weil sie irgendwie nicht meinem Schönheitsideal entsprachen.

Naja, Erstens kommt es anders und Zweitens als man denkt….

Leroy, so hieß diese Rotnase, wollten wir uns natürlich aus Höflichkeit auch ansehen.

Xenia hatte uns vor dem Betreten seines Zwingers gesagt, dass Leroy im Tierheim sich ausschließlich von ihr anfassen lassen würde und um ihm weitere seelische Qualen durch den Tierheimstress zu ersparen, wäre er auf die Krankenstation verbracht worden. Zu diesem Zeitpunkt war unklar wie lange er diesen Stress überhaupt noch aushalten könne. Auf der Krankenstation hatte er mit seinen 15 Monaten schon bis auf 17 kg zugenommen, was jedoch im Anbetracht seines Sollkörpergewichts von etwa 27 kg viel zu wenig war. Seine Muskulatur war zu diesem Zeitpunkt völlig unterentwickelt.

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Diese beiden Fotos entstanden bei unserem zweiten Besuch. Zu diesem Zeitpunkt hatte Leroy stressbedingt wieder abgenommen.

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Wir gingen dann also hinter Xenia hinterher in die Anlage wo Leroy schon angespannt und reserviert wartete. Das Tor fiel ins Schloss.

Schneller als ich es begriff, entwickelte sich aus diesem Höflichkeitsgetue binnen von Sekunden eine wahnsinnige, innige Wärme zwischen Leroy und mir. Sogar meinen Eltern vertraute er sofort als ob wir uns schon ewig gekannt hätten. Ich hockte mich zu ihm auf den Boden und ehe ich mich versehen konnte, hatte Leroy sich nämlich ganz innig an mich gelehnt. Ich wusste gar nicht was geschah. Es war so unendlich rührend wie dieser kleine, unsichere Wurm sich so etwas Großes zutraute. Ich glaube, dass Xenia auch nicht sofort verstand was da geschah, auch wenn sie von Anfang an gehofft hatte, dass Leroy zu mir bzw. uns passen würde.

Weil alles so toll lief, durfte ich auch gleich auf dem Tierheimgelände mit ihm eine kleine Runde gehen. Es fühlte sich alles so vertraut an.

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Leroy und ich bei unserem ersten Spaziergang auf dem Tierheimgelände.

Zwei Wochen später stand dann noch in Berlin seine Kastration an und kurz danach durften wir ihn in sein neues Leben abholen.

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Dieses Foto zeigt Leroy auf der Heimfahrt.