Rauhnächte – die unheimliche Energie für Neues

Mystische Rauhnächte. Bereits letztes Jahr habe ich zufällig über die Rauhnächte gelesen. Dieses Jahr bin ich erneut drüber gestolpert und nehme das nun zum Anlass euch davon zu erzählen. Da die Rauhnächte besonders für Veränderung und neue Energie stehen, sowie alte Laster loszulassen, finde ich letztendlich deren Umsetzung sehr interessant.

Im Laufe meines Zusammenlebens mit Hunden und meiner kontinuierlichen Weiterentwicklung, ist mir bewusst geworden wie eng eine gute Beziehung zu meinen Hunden auch mit meiner Lebenseinstellung zusammenhängt. Umso reflektierter ich bin, desto leichter ist auch der Umgang mit meinen Hunden. Alte Lasten loszuwerden ist daher besonders interessant für mich. Ich bin mir sicher, dass der Eine oder Andere unter euch auch seinen/ ihre Freude daran haben wird, egal ob ihr nun einen Hund habt oder nicht.

Zwei altbekannte Rituale aus den Rauhnächten sind vielen von euch sicherlich ein Begriff: das Bleigießen an Sylvester oder das Sternsingen am 06. Januar. Ebenso das Läuten der Kirchenglocken bis zur Mitternachtsmesse ist darin begründet, dass gerade zur Zeit  der Rauhnächte Geisterwesen eine besonders starke Macht haben sollen.

Rauhnächte waren eine besondere Zeit: Bereits im 16. Jahrhundert wurden sie das erste Mal erwähnt. Vermutlich entspringen sie dem germanischen Mondkalender. Für die Germanen waren die Rauhnächte eine besondere, heilige Zeit, in der nicht gearbeitet wurde. Stattdessen nutzten sie die Zeit für die Familie, zum Feiern und zum Orakeln. Das Wort „Rauhnacht“ leitet sich vom mittelhochdeutschen „rûch“ ab, was so viel wie haarig, aber auch wild bedeutet. Aber auch von Rauch, das liegt in den Räucherungen begründet.

Richtig gruselig wird es, wenn wir uns einmal folgenden Teil zu Gemüte führen. Die sogenannte „Wilde Jagd“ soll ihr Unwesen in diesen Nächsten treiben. Es sind Odin, der auch Wilder Jäger genannt wird, und Frau Holle. Frau Holle ist die Schutzpatronin dieser Tage und wie ihr aus dem Märchen wisst mag sie es nicht, wenn man in den Tag hinein lebt. Sie will, dass Talente genutzt und schlechte Angewohnheiten möglichst abgelegt werden. Da beide durch die Lüfte sausen, sind die Stürme in diesen Nächten auf sie zurück zu führen. Um sie gütlich zu stimmen, opferte man ihnen Speisen. Diese stellte man entweder vor die Türe oder verteilte sie unter Obstbäumen im Garten. Besonders weiße Wäsche sollte zu dieser Zeit nicht draußen aufgehängt werden, denn Frau Holle oder Odin, also die Wilde Jagd, könnte sich darin verfangen. Böse Geister sollen sich gerne in Unrat und Unordnung festsetzen.

Im übertragenen Sinne bedeutet es: Aufräumen in Haus und im eigenen Leben.

Die zwölf heiligen Nächte beginnen in den meisten Regionen in der Nacht auf den 25. Dezember um 0:00 Uhr und enden am 6. Januar, dem Dreikönigstag, um 24:00 Uhr.

Traumtagebuch führen. Die Rauhnächte sind die Tage von Weihnachten bis zum Jahreswechsel. Es gibt 12 an der Zahl und seit Jahren wird ihnen eine besondere Magie nachgesagt. Sie bilden eine Brücke zwischen dem Diesseits und dem Jenseits. Die 12 Rauhnächte sind Sinnbild für die 12 Monate des Folgejahres. Wer sich einmal damit beschäftigen und die Mystik beobachten möchte, der sollte in dieser Zeit ein Traumtagebuch führen und sich seine Träume und Gedanken notieren, um sie sich später anzusehen und zu vergleichen. Es wird gesagt, dass Träume vor 0:00 Uhr ihren Bezug zur ersten Monatshälfte haben, Träume nach Mitternacht beziehen sich auf die zweite Monatshälfte.

Wetterlage: Interessanterweise soll ebenso das Wetter in einer Rauhnacht die Wetterlage im jeweils zugeordneten Monat sein: 26.12. für den Januar, 27.12. für den Februar, 28.12 für den März, 29.12 für den April, 30.12. für den Mai, 31.12. für den Juni, 01.01. für den Juli, 02.01. für den August, 03.01. für den September, 04.01. für den Oktober, 05.01. für den November und der 06.01 für den Dezember.

Auch wenn wir vielleicht nicht an Geister, alte Seelen, die uns besuchen glauben oder auch an das Wetterorakel, so können wir die Zeit zur Veränderung, Besinnung und Heilung von alten Lasten ansehen und nutzen.

Folgende Ideen möchte ich euch daher an die Hand geben. Nehmt euch persönliche Themen vor an den einzelnen Tagen. Startet am besten damit euch zu überlegen was ihr noch in diesem Jahr loslassen, von welchem Laster ihr euch befreien möchtet. Schreibt alles auf einen Zettel und legt ihn an einen sicheren Ort. Ganz wichtige Laster, die ihr gerne sofort loslassen möchtet, könntet ihr auch auf einen Zettel schreiben und verbrennen. Es kann euch so als wichtige Initialzündung dienen durchzustarten.

24. Dezember, 24.00h: Im Kreise der Familie und Freunde

Die Familie steht an diesem Tag bei den meisten von euch im Mittelpunkt. Geht doch einmal in euch und fragt euch, was ihr an euren Lieben schätzt oder wofür ihr dankbar seid. Was haben euch eure Eltern oder Großeltern beigebracht als ihr noch Kind ward oder in welchen Situationen haben sie euch beschützt? In welchen Situationen habt ihr euch verlassen und missverstanden gefühlt? Möchtet ihr das noch einmal ansprechen oder auch nur für euch selber auf einen Zettel schreiben?

25.Dezember: Gedenkt Verstorbener

Die Familie steht an diesem Tag bei den meisten von euch im Mittelpunkt. Gedenkt doch heute an die Verstorbenen und zündet eine Kerze für sie an. Geht einmal in euch und überlegt welche Charaktereigenschaften oder Hobbys vielleicht in euch noch weiterleben? Erinnert euch an schöne Stunden mit ihnen zusammen.

26.Dezember: Freundschaften

Überlegt euch doch an diesem Tag welche eurer Freunde euch in diesem Jahr besonders „gut getan“ haben?  Was bedeutet euch Freundschaft? Vielleicht habt ihr sogar Lust eure Freunde anzurufen und  ihnen zu sagen wie viel sie euch bedeuten.

27. Dezember: Wer seid ihr?
An den Tagen zuvor habt ihr vielleicht die Möglichkeit genutzt um euch Gedanken zu machen über eure Mitmenschen und wie sie euch bewegen. Überlegt doch heute einfach mal wer ihr seid? Ihr könntet in euch gehen und euch fragen, wie oft seid ihr tatsächlich noch ihr selbst? Wie oft verbiegt ihr euch für andere nur um „nett“ zu sein? Überlegt euch, ob ihr im nächsten Jahr so weiter leben möchtet und ob es euch gut tut?

28. Dezember: Bewusst werden
Ihr habt euch am vergangenen Tag Gedanken dazu gemacht was euch Freundschaft bedeutet. Gibt es Freunde, die euch „Energie rauben“? Welche Situationen rauben euch Energie? Welchen Stress legt ihr euch selber auf? Überlegt euch was ihr ändern könnt, damit es euch besser geht und schreibt es auf.

29. Dezember: Freundschaft zu sich selbst
Fragt euch doch heute einmal wie oft ihr mit euch selber unzufrieden seid? Wie oft steckt ihr euch Ziele, die viel zu hoch sind? Wie oft macht ihr euch selbst fertig nur weil ihr in euren Augen nicht perfekt genug seid? Schreibt alles auf und hinterfragt woher diese negativen Gedanken kommen? Entstammen sie vielleicht sogar eurer Kindheit?

30. Dezember: Be-Reinigung
Nun ist euch vielleicht klar geworden was ihr NICHT in das Neue Jahr mitnehmen möchtet. Gibt es Situationen, die ihr noch bereinigen oder klären möchtet? Ihr könntet auch in eurer Wohnung aufräumen. Welche Gegenstände oder Kleidungsstücke habt ihr mehr als 1 Jahr nicht mehr genutzt oder getragen? Spendet sie an Bedürftige oder verkauft sie. Nehmt ein Bad um alte Lasten abzuwaschen.

31. Dezember: das Neue Jahr

Gestaltet diesen Tag bewusst. Trefft euch mit Freunden, die euch viel bedeuten. Geht gemeinsam (mit euren Hunden) spazieren. Fallen euch vielleicht noch Vorsätze ein, die ihr bereits im letzten Jahr nicht erfüllen konntet? Fällt euch vielleicht gemeinsam ein wieso dein altes Vorhaben gescheitert ist? Sprecht mit anderen darüber. Eventuell sehen sie es auch aus einem anderen Blickwinkel und können euch erklären wieso eure Vorhaben doch nicht gescheitert sind. Vielleich hast du schon viel mehr geschafft als du denkst. Fasst gemeinsam neue Vorsätze.

1. Januar: Glück

Verschenke doch heute einfach Glückssymbole und sage Freunden und Familie was du an ihnen besonders magst. Alternativ kannst du ihnen auch eine schöne Karte zukommen lassen und alles was du ihnen Positives sagen möchtest dort aufschreiben.

2. Januar: Wie kann ich im Neuen Jahr glücklicher werden?
Jetzt hast du möglicherweise schon soviel Glück verteilt, nun bist du selbst an der Reihe! Schreibe auf was dich im Neuen Jahr glücklicher machen könnte. Es ist dabei egal, ob es für dich „nur“ bedeuten sollte mehr Zeit mit deinen Lieben oder deinen Hunden zu verbringen. Nur du weißt was für dich wichtig ist.

3. Januar: Glücklich sein
Mache dir heute bewusst wie du deine Visionen umsetzen möchtest. Was genau wirst du in diesem Jahr unternehmen um deinem Ziel näher zu kommen? Überlege dir was dich die ganze Zeit davon abgehalten hat es nicht zu erreichen? Und was machst du genau in dieser Zeit? Lässt sich nicht mit ein wenig mehr Planung vieles vereinfachen?

4. Januar: Welche Wesenszüge möchte ich loslassen?
Als es einen Tag zuvor darum ging persönliche Visionen umzusetzen, wird der Eine oder die Andere unter euch gemerkt habt, dass ein großes „JA,ABER“ plötzlich dick und fett eure Gedanken beherrschte. Könnte genau das auch einer eurer Wesenszüge sein, den es gelten könnte zu überdenken im Neuen Jahr?

5. Januar: Was haben die Rauhnächte mit mir gemacht?

Du hast dich nun mehrere Tage mit den Rauhnächten beschäftigt und vor allem mit dir selbst. Was ist dir in dieser Zeit aufgefallen? Wie fühlt es sich an? Gibt es jetzt noch etwas was du dringend loswerden möchtest? Schreibe es auf einen Zettel und verbrenne es.

24.00h in der Nacht auf den 6. Januar: die Rauhnächte sind zuende
Mach es dir gemütlich und nimm dir die Zeit deine Notizen noch einmal durchzulesen. Besinne dich und denke über alles in Ruhe nach. Hast du in den vergangenen Tagen etwas dazu gelernt oder über dich selbst erfahren? Überlege ob du nicht gewisse neue Rituale in deinen Tagesablauf aufnehmen möchtest.

Wenn du magst, kannst du nun jährlich an den Rauhnächten teilnehmen und diese nutzen um Rückschau zu halten, alte Laster loszuwerden und Neues zu beginnen. Viel Freude dabei.

Hast du dir vielleicht dein Traumtagebuch nach einiger Zeit wieder zur Hand genommen? Oder hat dieses Ritual dir dabei geholfen bestimmte Laster loszuwerden oder Veränderungen zu starten?

Wir freuen uns, wenn du uns von deinen Erlebnissen berichtest.

Annabelle mit Leroy und Melody

 

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